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Eingewöhnung

 

Wie eine Eingewöhnung konkret verläuft, ist sehr individuell und kann nicht vorher festgelegt werden. Es ist mir wichtig, die jeweils für alle Beteiligten gerade stimmigen Schritte zu finden und zu gehen. Trotzdem gibt es natürlich einen klaren Ablauf. (Die Zeitangaben sind Erfahrungswerte und werden individuell angepasst):

 

1. Kennenlernen

 

Noch vor Beginn der konkreten Eingewöhnung kommen die Eltern mit ihren Kind (und ggf. eine andere Person, die die Eingewöhnung des Kindes begleiten wird), außerhalb der Betreuungszeiten

zu mir. Das Kind kann sich umsehen und spielen, wenn es möchte und dabei die Räumlichkeiten kennenlernen. Im Gespräch mit den Eltern haben diese die Möglichkeit, die eigenen Erwartungen, Hoffnungen und Bedenken… ihre Gefühle in Bezug auf die Eingewöhnung und Trennung und auf die möglichen Reaktionen des Kindes wahrzunehmen und auszusprechen. Vereinbarungen zur Gestaltung der ersten Eingewöhnungsphase werden getroffen, Fragen gestellt und beantwortet.

So entsteht zunächst für die Eltern ein sicherer Rahmen für den Umgang mit den eigenen Gefühlen. Die Sicherheit und Entspannung daraus überträgt sich auf das Kind.

 

Um leichter auf das Kind eingehen zu können ist es gut, wenn ich einen Eindruck von der Situation zuhause bekomme – was wird von den Eltern als gut, unterstützend, herausfordernd, schwierig… empfunden? All das sind Einflüsse, die auch das Kind prägen. Ich erwarte nicht, daß mir davon erzählt wird, es ist nicht notwendig für eine gute Eingewöhnung und die regelmäßige Betreuung. Aber es ist schön, wenn ein Vertrauensverhältnis entsteht, wo selbstverständlich auch das geteilt werden kann, was eher schwierig erscheint. Von beiden Seiten.

 

2. Vertrauen aufbauen

 

Bezugsperson und Kind kommen an 3 Tagen während einer abgesprochenen Zeit für ca 1,5h in die Gruppe. Die Zeit wird individuell abgesprochen, es ist wichtig, daß das Kind gut ausgeschlafen ist.

 

In dieser Zeit ist die Bezugsperson so für das Kind da, wie sonst auch. Ich gehe auf alle Kontaktangebote des Kindes ein, nehme aber von mir aus aktiv keinen individuellen Kontakt auf und spreche es nur gemeinsam mit anderen Kindern an. (Spielaufforderung, Essen verteilen u. ä.)

 

Die Bezugsperson achtet auf die Einhaltung der Regeln (falls wir das nicht anders abgesprochen haben), übernimmt pflegerische Aufgaben und geht so auf das Kind ein, wie es für sie gerade stimmt. Wenn vom Kind nicht ausdrücklich anders gewollt, bleibt es – auch für Toilettengänge u. ä. - bei der Bezugsperson. Bis auf die Einhaltung der Regeln werden in dieser Zeit keine Erwartungen an das Kind gerichtet, so daß es entspannt die neue Umgebung mit den verschiedenen Eindrücken aufnimmt und verarbeitet und sich sicher fühlt.

 

Die Bezugsperson kann miterleben, wie ich mit den anderen Kindern umgehe, ggf. auf Kontaktangebote der anderen Kinder eingehen und Fragen stellen oder sagen, was ihr auffällt. Sollte dazu während der Gruppenzeit keine Gelegenheit sein, kann das auch später am Telefon sein. Wichtig ist, daß beidseitig Unklarheiten sofort angesprochen werden und das Vertrauen entsteht als Basis für eine gute Eingewöhnung.

 

 

3. Übergang

 

Die nächsten 3 Tage bleibt die Bezugsperson eher passiv. Sie übernimmt weiterhin alle pflegerischen Aufgaben (Windel wechseln, Nase putzen…) - soweit nicht aktiv vom Kind anders gewünscht – bleibt aber sonst auf einem vorher vereinbarten Platz im Raum sitzen. Das Kind kann bei ihr bleiben oder sich selbständig von ihr wegbewegen, um etwas anzuschauen, zu holen oder auf Spielangebote einzugehen. Es wird nicht dazu ermutigt, sondern kann sich auf seine Art nähern. Ich nehme aktiver Kontakt auf, biete Spiele an und sorge so klar und behutsam für Einhaltung der Regeln. Wieder können direkt oder später Fragen gestellt und Unklarheiten besprochen werden.

 

4. Verbindung

 

Nach dem 3. Übergangstag findet nochmal ein Gespräch mit den beteiligten Erwachsenen statt – für ungestörtes Fühlen und Sprechen nach Möglichkeit ohne Kind. Dafür kann ich auch abends zu den Eltern nach Hause kommen, wenn das entspannt möglich ist. Falls ein Gespräch mit anwesendem Kind leichter zu organisieren und auf diese Weise mehr Entspannung möglich ist, geht das natürlich. Vor der ersten Trennung in der Tagespflegestelle ist es mir wichtig, zu hören, wie die Eltern ihr Kind seit dem ersten Besuch in der Gruppe wahrnehmen und wie sie sich selbst fühlen.

Wir bereiten die Übergabesituation vor, finden die gerade stimmigen Schritte und treffen klare Absprachen, so daß dann keine Unklarheiten entstehen.

 

5. Abschied

 

Die nächsten 3 Tage kommen Bezugsperson und Kind zur gleichen Zeit wie schon davor. Die Bezugsperson setzt sich wieder auf den vereinbarten Platz. Je nach vorheriger Absprache verabscbiedet sie sich zu einem bestimmten Zeitpunkt vom Kind und kommt nach mind. 10 min (damit das Kind Zeit hat, sich auf die neue Situation einzustellen) und max.30 min zurück. Sie begrüßt das Kind und setzt sich – ggf. mit dem Kind – auf ihren Platz, bis alle wieder entspannt sind. Dann verabschieden sich beide. Nach der Trennung – wenn die Bezugsperson wieder da ist – ist für das Eingewöhnungskind keine Spielzeit mehr. Die Bezugsperson sollte während der Trennungszeit wirklich außer Sicht- und Hörweite, aber telefonisch erreichbar sein. Wenn deutlich wird, (meist an der Reaktion der anderen Kinder) daß das Kind wirklich Angst hat, breche ich die Trennung ab. Mit Angst kann nichts neues gelernt werden. Wut, Trauer…ist eine gesunde Reaktion, die ich ich gut begleiten kann und auch die anderen Kinder reagieren meist nicht darauf. Bei Angstreaktionen finde ich gemeinsam mit der Bezugsperson den nächsten sinnvollen Schritt. Oft sind das dann z. B. viele kurze Trennungen (1-2min), bis das Kind verstanden hat, daß die Bezugsperson immer wieder kommt und sich entspannt. Dann kann die Trennungszeit verlängert werden.

 

6. Ankommen

 

An den nächsten Tagen setzt sich die Bezugsperson nicht mehr auf „ihren“ Platz, sondern verabschiedet sich relativ bald, geht dann auch nicht mehr mit ins Spielzimmer… bis der Abschied direkt nach dem Bringen selbstverständlich geworden ist. Zugleich bleibt das Kind auch immer länger, kann mit den anderen Frühstück und Mittag essen und dann auch schlafen. Einzelheiten hierzu werden individuell abgesprochen – je nachdem, wie sich die Eingewöhnung gestaltet und was für die Eltern sinnvoll und nötig ist.

 

Essen

 

Wir nehmen 3 Mahlzeiten gemeinsam ein: Frühstück (9.00), Mittag, (12 Uhr) und Vesper (15 Uhr).

Die Zeiten können sich ändern, wenn es für die aktuelle Gruppensituation sinnvoll erscheint. Während der Essenszeiten können keine Kinder gebracht oder abgeholt werden. (jeweils 30 min)

 

Die Essenszeit wird mit einem Lied angekündigt, wir räumen gemeinsam auf und waschen uns im Bad die Hände.

 

Es wird kein Spielzeug mit an den Esstisch genommen. Wir beginnen die Mahlzeit gemeinsam mit einem Lied. Niemand muss essen. Die Kinder können wählen, was sie essen wollen. (von dem, was gerade auf dem Tisch steht). Davon gibt es zunächst eine kleine Portion (individuell angepasst). Wenn diese aufgegessen ist, gibt es mehr – vom selben oder etwas anders, je nach Wahl. Das Essen bleibt im Teller bzw. auf der Schale, ggf. stelle ich die Teller etwas weiter vom Kind weg, damit diese nicht ausgeschüttet werden. Wer noch nicht selbst essen kann, wird gefüttert – natürlich vom eigenen Teller. Festes Essen kann mit der Hand gegessen werden, wenn Löffel oder Gabel noch zu schwierig sind oder das Kind einfach Lust dazu hat. Beim Essen bleiben wir sitzen. Wer aufsteht, muss sich Hände und Mund abwischen (lassen) und das Essen auf dem Tisch lassen – es wird kein Essen herumetragen. Wer aufgestanden ist, kann leise spielen und darf die anderen Kinder nicht beim Essen stören. Wenn das zu schwierig ist, hole ich das Kind wieder an den Tisch, setze es ggf. neben mich oder halte es auf dem Schoß – es kann z. B. helfen, das Essen zu verteilen… Kinder können mehrfach aufstehen und sich wieder hinsetzen und weiteressen. Zum Ende der Mahlzeit – auch dann, wenn evtl. nur noch ein Kind am Tisch sitzt – gibt es wieder ein Lied. Dann räume ich das Essen weg.

 

Den Kindern steht den ganzen Tag (außer beim Schlafen) frisches Obst und Gemüse zur Verfügung. Dieses befindet sich auf einem Teller auf dem Schrank. Die Kinder können jederzeit danach fragen, sich an den Tisch setzen und dort ein Stück Rohkost wählen und essen – so oft und so lange sie wollen.

 

Zum Frühstück gibt es Knäckebrot und Brötchen, Butter, 2 Aufstriche und Käse sowie Müsli und Joghurt. Je nach Fähigkeiten wählen die Kinder, was sie essen wollen, schmieren sich ihr Brot bzw. füllen Müsli und Joghurt ein und essen selbständig oder werden gefüttert.

Zum Mittag gibt es gekochtes Gemüse und Kartoffeln, Nudeln, Reis oder anderes Getreide – nach Möglichkeit als Bällchen o, Ä. (Fingerfood), evtl. Fleisch, Fisch oder Ei. Die Vesper besteht aus leichtem Gebäck – Dinkelstangen, Reiswaffeln o. Ä. Zu allen Mahlzeiten steht auch der Rohkostteller auf dem Tisch.

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Schlafen

 

Zum Schlafen nutzen wir die „Kuschelecke“ im Spielzimmer, die durch den Schrank etwas abgeteilt ist und ggf. auf 2,40m (x2m) erweitert werden kann. Falls ein Kind lieber allein liegen möchte, stehen auch einzelne Matten zur Verfügung. Der Mittagschlaf wird mit einem Lied angekündigt. Dann lassen wir die Jalousien runter und dunkeln so den Raum nach und nach ab. Die letzte Jalousie ist die am Fenster in der Kuschelecke – dann sind also schon alle auf der Schlafmatte. Wir machen es uns gemütlich – ich lege mich mit hin – je nach den Bedürfnissen der Kinder so, wie es gerade das Zur-Ruhe-Kommen am besten unterstützt. Dann singe ich noch einmal das Schlaflied, wiederhole es summend und bin dann still bzw. sage bei Bedarf nur mit ruhiger Stimme „Schlaf gut“ o. ä., beruhigend, aber ohne neue Impulse, die Aufmerksamkeit brauchen und das Einschlafen behindern.

 

Meist ist die Situation so gemütlich, dass die Kinder entspannt einschlafen. Wenn ein Kind weint oder unruhig ist, sorge ich für Entspannung mit Körperkontakt oder auch durch etwas Abstand zu den anderen – ich beobachte genau die Körpersprache des Kindes und gehe darauf ein. Durch die Entspannung kommt das Einschlafen bei Kindern, die müde sind, von selbst. Wer nicht einschläft, kann mir dann z. B. in der Küche aufräumen oder auf dem Sofa kuscheln oder Bücher anschauen, Vesper vorbereiten…

Wer aufwacht, kommt dazu, bis wir ca. 15 Uhr gemeinsam vespern. Wer länger schläft, kann das natürlich tun. Auch vormittags ist Schlafen jederzeit möglich. Dann wecke ich aber das Kind möglichst nach 20min wieder, damit sich der Mittagschlaf nicht verschiebt.

 

Körperpflege

 

Nach dem Ankommen werden - wenn es zeitlich passt, mit den Eltern, sonst mit mir – vor dem Betreten des Spielzimmers im Bad die Hände gewaschen. Das tun wir auch alle gemeinsam vor jeder Mahlzeit – zur Orientierung für die Kinder wieder angekündigt durch ein Lied.

Während der Mahlzeiten steht eine Schüssel mit Wasser und Lappen bereit zum Hände- und Mund-Abwischen, wenn ein Kind aufsteht.

 

Vor dem Schlafen oder bei Bedarf auch zwischendurch wechsle ich die Windel. Vor dem Wechseln der Windel hole ich mit de Kind aus seiner Kiste eine neue Windel, Feuchttücher und ggf. Creme. Zum Windeln-Wechseln benutze ich

eine abwischbare Wickelunterlage, die ich an einem der Gruppensituation entsprechenden und ggf. vom Kind gewählten Platz ausbreite. Das Kind kann sich darauflegen oder -stellen – je nach Vorliebe.

 

Kinder, die keine Windel mehr brauchen bzw. es gerade lernen, erinnere ich regelmäßig daran, auf ihre Körpersignale zu achten und frage ich im Lauf des Vormittags immer mal wieder, ob sie zur Toilette bzw. aufs Töpfchen gehen wollen. Beide Möglichkeiten stehen zur Verfügung und können frei gewählt werden. Vor dem Spazierengehen und vor dem Schlafen fordere ich konkret dazu auf. Zum Spazierengehen nehme Wechselkleidung, Feuchttücher und Windeln mit. Zum Schlafen gibt es eine wasserdichte Unterlage, so dass die Folgen von „Unfällen“ für das jeweilige Kind spürbar, aber nicht einschränkend sind.

 

Ich führe kein „Toilettentraining“ durch. Ich fördere die Aufmerksamkeit der Kinder für die Signale des eigenen Köpers und unterstütze sie dabei, entsprechend darauf zu reagieren und sorge für Hygienemaßnahmen. Ansonsten steuert – wie in allen anderen Bereichen auch – das Kind selbst den Lernprozess und lernt aus sich heraus das, was ihm gerade entspricht auf seine ganz eigene Weise, in seinem ganz eigenen Tempo.

 

Generell gilt: Ich frage immer nach, ob ein Kind etwas selbst machen möchte bzw. gehe auf geäußerte Wünsche von Kindern ein und achte auf Sauberkeit und Sicherheit.

 

Andere Körperpflegemaßnahmen (wie Sonnenschutz- oder Windelcreme…) spreche ich jeweils mit den Eltern ab, da die Vorlieben sich teilweise erheblich voneinander unterscheiden und ich – soweit möglich – gern auf die Wünsche der Eltern eingehe.

 

Spielen

 

Wie oben beschrieben, werden beim Spielen sowohl die eigenen Fähigkeiten als auch die verschiedenen Aspekte der Umwelt erkundet und entwickelt. Ich unterstütze das durch die bewusst vorbereitete Umgebung – mit zeitlicher und räumlicher Struktur, nach den Entwicklungsbedürfnissen der Kinder ausgewählte, wechselnde Materialien und Angebote.

 

Ich achte auf Ordnung, um konzentriertes Arbeiten mit den Materialien zu ermöglichen. Wenn eine Tätigkeit beendet ist, wird das verwendete Material wieder aufgeräumt. Zunächst von mir, mit wachsenden Fähigkeiten zunehmend auch selbständig von den Kindern. Der entstehende Leerraum im Außen gibt Gelegenheit, nach innen zu lauschen, Körper, Gefühle und Bedürfnisse wahrzunehmen und daraus die nächste Tätigkeit zu wählen. Die Materialien werden nicht beschädigt, Kinder, die konzentriert spielen, nicht gestört.

 

Ich zeige Möglichkeiten, wie ein Material genutzt werden kann und unterstütze die Kinder dabei, eigenen Ideen zu folgen. Ich beobachte die Kinder genau in ihrem Tun und versuche herauszufinden, an welchen inneren Themen sie gerade arbeiten.

 

Ich achte auf Angebote für die Entwicklung der Sinne, der Feinmotorik der Grobmotorik, der Sprache – orientiert an den Schwerpunkten der einzelnen Kinder aus meiner Beobachtung. Ich gebe aktiv Impulse durch konkrete angeleitete Spiele, durch neue oder anders geordnete Materialien, durch räumliche und zeitliche Strukturierung.

 

Sprache

 

Sprache als Kommunikationsmittel setzt voraus, das jemand zuhört. Die Erfahrung, gehört zu werden, motiviert zum Sprechen. Ich achte im Alltag mit den Kindern auf alles, was die Kinder ausdrücken – egal auf welche Weise – und formuliere es da, wo es passt und möglich ist, in Worten. So merken die Kinder, dass ich sie wahrnehme – auch dann, wenn ich sie vielleicht falsch verstehe und ihre Bedürfnisse nicht sofort und auf die gewünschte Weise erfülle. Damit bringe ich die gesprochene Sprache immer wieder aktiv ein und anerkenne gleichzeitig die Bedeutung und Wirksamkeit anderer Ausdrucksmittel.

 

Ich begleite die meisten meiner Handlungen und auch das, was sonst gerade wichtig ist, mit Worten. Die Kernaussage drücke ich oft zusätzlich mit Babyzeichen aus und stelle damit noch ein Kommunikationsmittel zur Verfügung, mit dem sich auch schon kleinere Kinder gezielt ausdrücken können. Hören und Sprechen aktiviert andere Hirnregionen als Sehen und Bewegen. Die Kombination von beidem fördert die Bildung neuer Synapsen und unterstützt die vielfältigen Lernprozesse.

 

Ich achte darauf, die volle Aufmerksamkeit zu ermöglichen für das, worum es gerade geht. Deshalb bin ich still, wenn die Kinder etwas beobachten, damit sie sich wirklich darauf konzentrieren können. Ich rede nicht auf ein Kind ein, dass gerade weint oder wütet. An erster Stelle steht, dass die Kinder mit sich verbunden sind – dafür sind die Körpersensationen viel wichtiger als Worte. Gesprochene Sprache ist eine Abstraktionsleistung. Mir ist wichtig, das in diesem Abstraktionsprozess alle Teile enthalten sind. Deshalb dränge ich Kinder nicht zum verbalen Sprechen, sondern unterstütze die verschiedenen Fähigkeiten, die dafür wichtig sind.

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Soziales Lernen

 

Als sicheren Boden für den Kontakt der Kinder untereinander achte ich darauf, dass niemandem mit Absicht körperlich wehgetan wird und das Körperkontakt für alle Beteiligten stimmig ist.

 

Ich sorge soweit es geht für die Einhaltung dieser Regeln, ohne damit den eigentlichen Kontakt zwischen den Kindern mehr als nötig zu beeinflussen, ohne durch mein Eingreifen die Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen.

 

Das ist generell meine Haltung, mit der ich die Interaktion zwischen den Kindern begleite. Ich unterstütze, dass die Kinder mit sich selbst verbunden bleiben und von da aus die gerade stimmigen Schritte gehen. Dazu braucht es bei neueren und jüngeren Kindern anfangs mehr Begleitung. Darin wächst die Kompetenz, Interaktionen selbstbestimmt zu gestalten.

 

Ich halte den Rahmen, aber ich bringe keine eigenen Lösungsvorschläge ein und achte darauf, auch innerlich neutral zu bleiben und den Prozess nicht durch unbewusste Erwartungshaltung zu stören.

 

So entstehen die Lösungen, die für die Kinder in dem Moment wirklich stimmig sind – und auf die ich oft nie gekommen wäre.

 

Eltern

 

Nach abgeschlossener Eingewöhnung ihres Kindes können die Eltern gern auch im Gruppenalltag dabei sein. Ich beziehe sie dann aktiv in den Alltag mit den Kindern ein. Natürlich gehen die Bedürfnisse der Kinder vor und es ist im Einzelfall zu klären, was gerade wie sinnvoll ist. Klar ist, es bleibt mein Raum, meine Verantwortung, meine Regeln.

 

Für Gespräche stehe ich außerhalb der Betreuungszeiten gern zur Verfügung – egal, ob es um Fragen zur Alltagsgestaltung in der Tagespflege oder um konkrete Anliegen in Bezug auf das Kind geht oder auch eigene Themen, die durch das Leben mit Kind deutlich werden: Wenn Sie wollen, unterstütze ich sie gern.

 

In Bringe- und Abholsituationen können, sofern es passt, gern auch Fragen gestellt oder Eindrücke geäußert werden. Mein Hauptfokus während der Öffnungszeiten liegt aber bei den Kindern. Deshalb ist es sinnvoll, für ausführlichere Gespräche einen Termin zu vereinbaren. Gern können Sie Ihre Gedanken, Fragen, Kritik, Anregungen… auch per e-mail äußern, die ich natürlich beantworte.

 

Es gibt in jedem Jahr 2 Elternabende und 2 Entwicklungsgespräche.

 

Im Interesse eines angenehmen und unterstützenden Gruppenalltags auch für Ihr Kind ermutige ich Sie ausdrücklich zum offenen Austausch mit mir und den anderen Eltern aus der Gruppe. Zurückgehaltene Gefühle werden von Kindern besonders deutlich wahrgenommen und beeinflussen so das Miteinander in der Gruppe. Ich wünsche mir, dass wir den Kindern verbundenes, friedliches Miteinander-Wachsen vorleben können.

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